Die Wachauer Tracht gilt als Symbol für Heimatverbundenheit und Traditionsbewusstsein und die Wachauer sind sehr stolz auf ihre Tracht. Die Wachauer Festtracht stammt aus der Biedermeierzeit (1814-1848). Sie ist eine der wenigen Trachten in Österreich, die von der heimischen Bevölkerung ohne Unterbrechung gepflegt wird.
Heute kann man die Wachauer Tracht bei festlichen Anlässen, wie zb. der Fronleichnamsprozession oder dem Erntedankfest in den verschiedenen Wachauorten bewundern. In der Margaretenkapelle in Mautern gibt es sogar ein eigenes Wachauer Goldhauben- und Trachtenmuseum.
Die Wachauer Festtracht der Frauen
Für die Wachauer Festtracht der Frauen werden klein- oder in sich gemusterte Seiden- oder Brokatstoffe verwendet. Der Rock ist lang und weit, dazu trägt man ein spenserartiges, in Falten gelegtes Oberteil mit bauschigen Ärmeln. Diese werden genauso wie der Kragen von Rüschen umrahmt. Im Halseinsatz wird ein in Falten gelegter Einsatz getragen. Dazu eine Schürze aus passendem Stoff.
Wachauer Tracht und die Goldhaube
Besonders berühmt sind die Goldhauben der Frauen, die zur Festtracht getragen werden – eine kostbare Handarbeit aus Brokat, Seide und Goldspitzen. Die Wachauer Goldhaube war früher ein Statussymbol der privilegierten bürgerlichen Schicht. Es gibt die Mädchenhaube und die Frauenhaube. Diese unterscheiden sich durch den Kopfteil und die Farbe und Länge der Seidenmaschen. In der Schilling-Ära war die Goldhaube auf dem „Zehner“-Geldstück abgebildet.
Ergänzt wird die Wachauer Tracht der Frauen durch die Alltagstracht, dem Blaudruckdirndl.
Wachauer Festtracht der Männer
Die Wachauer Festtracht der Männer besteht aus einer schwarzen Kniebundhose, darunter werden weiße Stutzen getragen. Eine Giletweste – aus Seide, Samt oder Brokat – wird über einem weißen Hemd getragen, dazu ein zur Krawatte gebundenes Trachtentuch. Darüber trägt man einen langen Gehrock in verschiedenen Farben (blau, grün, weinrot, schwarz). Ergänzt wird die Festtracht durch schwarze Schnallenschuhe und einen schwarzen Hut mit der berühmten Steinfeder (einer unter Naturschutz stehenden Grasart).
Kalmuck – Alltagstracht der Männer
Wesentlicher Bestandteil der Alltagstracht der Wachauer Männer ist der Kalmuckjanker. Der robuste Stoff für diese Jacke wurde einst vom Reitervolk der Kalmücken als Satteldecke verwendet. Seit jeher wurden die Jacken aus Kalmuckstoff von Schiffleuten und Flößern an der Donau getragen. In der Wachau wurde diese Tradition von den ansässigen Winzern übernommen.